Montag, 14. Dezember 2009

Paulusoratorium von Mendelssohn-Bartholdy

Am Wochenende war ich in Bamberg, um eine Aufführung des Paulus-Oratoriums von Mendelssohn-Bartholdy unter der Leitung von Herbert Blomstedt zu erleben. Die Garderobenschlange war so lang, dass wir erst in letzter Minute den Saal betreten konnten und dann unsere Plätze nicht fanden, zum Glück aber noch zwei nicht besetzte Sessel ziemlich weit hinten. Leider kein guter Klang, vergleichbar mit dem Hören einer zu leise abgespielten, mitteltonlastigen CD ohne Höhen und Bässe. Text zudem nicht verständlich. So war der Eindruck sehr blass. In der Pause Textheft gekauft und dann die richtigen Plätze gefunden, an der Seite zwischen Orchester und Chor. Klarer Stereoklang (allerdings etwas gewöhnungsbedürfig mit Orchester links und Chor rechts) und fast jedes Instrument individuell hörbar. Ein Genuß! Endlich genug Lautstärke, um das Ganze auch emotional mitzuerleben.




Zum Inhalt und zum Paulusbild Mendelssohns in einem nächsten Blog mehr. Hier schon einmal ein Absatz aus dem Wikipedia-Artikel über das Oratorium:
"Mendelssohn traf eine gezielte Auswahl darüber, welche Szenen er in seinen Paulus hinein nehmen wollte. Das Oratorium, in zwei Teile gegliedert, beschreibt den Werdegang vom Saulus zum Paulus, wobei der erste Teil seine Verfolgung der Christen (Märtyrertod des Stephanus durch Steinigung) schildert und das Damaskuserlebnis der Erscheinung Christi. Der zweite Teil erzählt von seiner Arbeit als Missionar und von den damit verbundenen Gefahren. Dass Mendelssohn dramatisch besonders wertvolle Szenen, wie die im Kerker von Philippi und die des Tribunals von Caesarea, nicht verwendet hat, wurde oft bedauert, doch ging es ihm wahrscheinlich eher um die Umsetzung und Erzählung der Apostelgeschichte, als um die Darstellung von Paulus als Persönlichkeit. Im zweiten Teil kommt der Ton dem einer Predigt sehr nahe. Im Schlusschor zieht Mendelssohn das Fazit, dass nicht nur Paulus die Gerechtigkeit Gottes durch seine Standhaftigkeit erfährt, „sondern alle, die seine Erscheinung lieben“. Somit stellt das Oratorium auch eine Aufforderung zur Bekehrung dar."

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen