Montag, 12. Oktober 2009

In den Tag hinein leben

Beruflich tätig sein bedeutet in der Regel, in ein klares und oft auch enges Zeitkorsett eingeschnürt zu sein. Das gilt auch für Selbständige oder für Lehrer. Berufliche Arbeit wird zu Hause geleistet und läßt kaum Zeit zur Entspannung. Besonders anstrengend war für mich in den letzten Wochen das Korrigieren. Gerade diese Arbeit erfordert hohe Aufmerksamkeit, da ich ja der Leistung und dem Engagement der Studierenden/Schüler gerecht werden möchte. Wenn Arbeiten nicht so gut sind und viele Ungenauigkeiten enthalten, wird es sehr schwer; es bedarf höchster Konzentration, die gar nicht leicht abzurufen ist. Was ist trotzdem gut, welche Note ist im "Vergleich" angemessen? Oft eine diffizile Entscheidung, die schwer fällt, wenn man ermutigen und nicht entmutigen möchte, die Notenziffer dann aber doch als klare frustrierende Nachricht da steht.
Seit gut drei Tagen bin ich im Urlaub mit Freunden und Bekannten, gemeinsam in Ferienhäusern, eingeladen, einen runden Geburtstag zu feiern und dann Wind und Wetter entscheiden zu lassen, was passiert. Weit weg vom engen Zeitkorsett. Ausschlafen, miteinander essen, sich unterhalten, Sport treiben, lesen, wieder essen...Langeweile (hier ganz positiv gemeint) erleben; die Zeit verlangsamt sich, dehnt sich, oder verdichtet sich im intensiven Gespräch oder im Flow beim Sport.

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