"Meat is murder" - so hieß 1985 ein Album der großartigen englischen Band "The Smiths". Ihr Sänger war und ist strenger Vegetarierer. Im Buch "Anständig essen. Ein Selbstversuch", das vor kurzem erschienen ist, erzählt Karen Duve ihre Reise in die Welt anständigen Essens, die sie im Jahr 2010 unternommen hat. Mit viel Witz, Selbstironie und gleichzeitig einem tiefen Ernst bezüglich der Frage, was da moralisch eigentlich geschieht, wenn Menschen Tiere völlig für den Verbrauch verzwecken. In den ersten zwei Monaten kauft sie ökologisch ein, dann steigt sie auf vegetarische Ernährung um. Im Sommer folgt die veganische Lebensweise, schließlich der Lebensstil eines Fruktariers. Wie sich ihre innere Einstellung zum Essen aufgrund von Wahrnehmungen und Argumenten radikal wandelt und mit der Lektüre auch die Einstellung des von der Sache gepackten Lesers, ist schon erstaunlich. Das Fazit des Selbstversuchs fällt differenziert, aber nicht radikal aus. Dem Leser ist bald klar, was machbar und eigentlich unvermeidbar ist: vegetarisch essen mit ökologisch hergestellten Produkten. Denn: "Meat ist murder."
Sonntag, 27. Februar 2011
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