Montag, 29. März 2010

Im Namen Jesu beten

„Im Namen des Gesetzes“. Sie sind verhaftet!
„Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil. Der Angeklagte wird freigesprochen!“
„In Namen der Freiheit“ hat jemand 1000 Filme kostenlos ins Internet gestellt.
Aktiv werden Menschen „im Namen der Kinder“, „im Namen der Menschlichkeit“, „im Namen der Tiere“, „im Namen der Gerechtigkeit“.
Im Namen von …. wird oft gesprochen.
Christen sprechen im „Namen des Herrn“ oder beten „im Namen Jesu.“.
Was verbirgt sich hinter der Wendung „im Namen Jesu“? Welche Bedeutung hat sie?
Was tun wir, wenn wir im Name Jesu beten?

Beten im Namen Jesu

Eph 5,20: „und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.
Joh 14, 12-14: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird noch größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater. Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn. Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.
Joh 15, 16 Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, daß ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen, er's euch gebe.
Joh 16, 23-26 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er's euch geben. Bisher habt ihr um nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr nehmen, daß eure Freude vollkommen sei. Das habe ich euch in Bildern gesagt. Es kommt die Zeit, daß ich nicht mehr in Bildern mit euch reden werde, sondern euch frei heraus verkündigen von meinem Vater. An jenem Tage werdet ihr bitten in meinem Namen.

Unser Bitten und Danken soll „im Namen Jesu“ geschehen. Gott erhört unsere Bitten „im Namen Jesu“ – also aufgrund dessen, was in Jesus für uns geschehen ist.
Der Name steht hier immer für eine Autorität, eine Kraft und Macht, die einer Handlung Gültigkeit und Verbindlichkeit gibt. Der Name Jesu gibt dem Gebet eine besondere Gültigkeit. Warum? Weil Gott sich in Jesus in aller Fülle offenbart hat und sich "im Namen Jesu" darauf freiwillig festgelegt hat, uns zu beschenken.

Von der unüberbietbaren Macht Jesu, die alle anbeten und anbeten werden, spricht
Phil 2,10: "daß in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind."
Die höchste Autorität, auch noch über politischer Macht, ist nach Philipper 2,10 Jesus als der Gekreuzigte und von Gott Erhöhte. Er hat den Namen, der über allen Namen ist. Dieser Jesus ist der Herr, durch den alle gerettet werden. Alle werden ihn anbeten und im Gebet ausdrücken, daß er der rettende Sohn Gottes ist, der zur Ehre des Vaters den Weg ganz nach unten gegangen ist.

Dienstag, 23. März 2010

Mutterliebe

Meine Mutter erzählt in ihren Kindererinnerungen vom Leben als Flüchtlinge im Rheinland. Besonders berührt mich, wie sie und ihre beiden Schwestern ihrer Mutter, meiner Großmutter, Geburtstagsgeschenke organisierten.

Wir fanden oft Blumen, im zeitigen Frühjahr "Hänsel und Gretel", eine Pflanze, die blaue und rote Blüten trägt. Dann Veilchen, Buschwindröschen, danach die gelben Himmelschlüssel, später Maiglöckchen. Es gab so viel Maiglöckchen, daß wir sie am Sonntagvormittag in Körben sammelten und daraus hübsche kleine Sträußchen machten, außen herum die grünen Blätter, dicht an dicht und in der Mitte die weißen Maiglöckchen. Wir waren immer sehr stolz, daß sie so schön gebunden waren und auch genug grüne Blättchen außen herum hatten. Diese Sträußchen verkauften wir dann am Nachmittag an Gäste im Hotel Margarethenkreuz, und wenn Leute in Bussen oder PKws auf den großen Parkplatz kamen, um in das Siebengebirge zu wandern, warteten wir, bis sie zurückkamen und boten ihnen dann bei der Abfahrt unsere Sträußchen an. Meine Schwester Sigrid erinnert sich daran, daß wir auch viele Maiglöckchen den Amerikanern verkauften, die das schöne Siebengebirge kennenlernen wollten.
In einem Jahr haben wir alles Geld, das wir dadurch einnahmen, für Muttis Geburtstag gespart. Sie hat ja zur Maiglöckchenzeit Geburtstag am 19. Mai. Wir bekamen 57 Mark zusammen. Und wir wußten auch, was wir davon kaufen würden. Ich staune heute nur, daß wir drei kleinen Mädchen das alles allein entschieden und auch besorgt haben. Wir haben als erstes einen neuen Brotkasten gekauft, das war am nötigsten, denn der alte aus Blech war schon an manchen Stellen rostig und hatte vor allem jede Farbe verloren. Dann kauften wir einen sehr hübschen Milchkrug, weil beim alten die Schnauze abgeschlagen war und auch sonst noch abgeschlagene Stellen waren. Ich kann den neuen Krug heute noch innerlich vor mir sehen, er war sehr hell (cremefarbig bis weiß) und hatte schöne glänzende blaue Punkte. Und als drittes kauften wir eine neue Tischdecke für den Küchentisch. Es gab ja früher die Tischdecken aus schwerem Wachstuch, die für damalige Verhältnisse sehr teuer waren. So ein gutes Stück hatten wir nun schon mehrere Jahre, und wenn man sich klarmacht, daß an diesem Küchentisch fast das ganze Leben ablief, die Mahlzeiten, Essen zubereiten, Handarbeiten, Hausaufgaben, Basteln, Briefe schreiben u. a. dann ist leicht vorzustellen, wieviel Risse und Schnitte so eine Decke haben kann. Eine neue mußte her, besonders weil wir bald Besuch erwarteten. Unsere Cousine Ursel, Krankenschwester in Düsseldorf, wollte kommen. Und wir wußten, wie sensibel unsere Mutti war, wenn nicht alles tipp-topp war. Aber sie hätte kein Geld gehabt, diese drei neuen Dinge kaufen zu können. So stellten wir uns schon vorher tagelang ihre Freude vor, wenn wir ihr die Geschenke überreichen.
Ursel sollte kurz vor Muttis Geburtstag kommen. Am Vorabend ihres Kommens kam es zu einer kleinen Szene, die mir nach 60 Jahren ganz lebendig vor Augen steht. Es war kurz vor dem Abendbrot. Unsere Mutti nimmt das Brot aus dem Brotkasten und stellt plötzlich erschrocken fest: "Der Brotkasten ist ja ganz verrostet. Wenn das die Ursel sieht! Was kann man da nur machen?" Wir drei Mädchen schauten uns an, und es war Übereinstimmung in unseren Augen zu lesen. Wir holten den neuen Brotkasten und übergaben ihn unserer Mutter. Und so ging es weiter. Sie wußte ja nichts von den anderen Geschenken, aber genauso wie beim Brotkasten stellte sie beim Milchkrug erschrocken fest, daß er nicht mehr zu gebrauchen sei.
Wir trugen den neuen Krug herbei. Nun saßen wir um den Tisch herum, und wieder kam so ein Schreckensruf (das konnte sie gut). Diesmal über die Tischdecke. "Daß mir das erst jetzt so richtig auffällt. Die Decke ist ja völlig hin!" Und wir holten die neue Decke. Das war eine Freude und ein Jubel, bei uns Kindern genauso wie bei unserer Mutti. "Daß Ihr gerade die drei Dinge geschenkt habt! Was wir am allermeisten brauchten!" Unsere Mutti konnte sich vor Staunen kaum beruhigen. Und die Freude hielt tagelang an.

Freitag, 19. März 2010

Glück

"Nie ist das menschliche Gemüt heiterer gestimmt, als wenn es seine richtige Arbeit gefunden hat."
Wilhelm von Humboldt zugeschrieben

Dienstag, 16. März 2010

Der Glaube: freie Entscheidung oder Gabe Gottes? Eine Spurensuche in der Apostelgeschichte

Wenn ich Paulus lese, fällt mir auf, wie stark er den Glauben als Geschenk und Gabe Gottes ansieht. An keiner Stelle betont Paulus die Entscheidung der Gläubigen, sondern er führt ihren Glauben immer auf das Wirken Gottes zurück.
Das steht in Widerspruch zum Denken vieler Christen, die betonen, dass Glaube ein Akt der freien Entscheidung sei: Gott biete uns das Heil an, wir können es bejahen oder ablehnen. Der Glaube sei doch kein Zwang, sondern etwas Freiwilliges, ein freies Ja zum Liebesangebot Gottes. Auch sei mit der Glaubensentscheidung eine große, ja entscheidende Verantwortung verbunden: Ich bin für Heil oder Unheil selbst verantwortlich, nicht Gott.
Warum aber legt Paulus auf diese ernstzunehmenden Überlegungen so wenig wert? Offensichtlich sah er die Gefahr, dass der Glaube Anlass zum Rühmen wird und so zur Überheblichkeit führt, wenn Menschen sich für ihren Glauben selbst verantwortlich fühlen. Glaube aber ist immer Verweis auf Christus, nie auf mich selbst. Er löst mich von mir selbst. Außerdem wollte Paulus die Verantwortlichkeit Gottes für den Glauben hervorheben. Gottes Wirken, seine Heilsmacht möchte er loben, erzählen und im Erleben seiner Gemeinden verankern.
Vertritt der Paulus, den Lukas in der Apostelgeschichte lebendig werden lässt, die gleiche Sichtweise? Sieht Lukas es wie Paulus?
Von Lydia heißt es in Apg 16,14: „Der Herr öffnete ihr das Herz, so daß sie den Worten des Paulus aufmerksam lauschte.“ Gott also bewirkte ihren Glauben, den sie dann selbst gleich bekennt (V.15). Apg 14,1 führt den Glauben auf die Verkündigung zurück: „Es geschah aber in Ikonion, dass sie wieder in die Synagoge der Juden gingen und so predigten, dass eine große Menge Juden und Griechen gläubig wurde.“ Die Haltung des Paulus war dabei: „ Sie lehrten frei und offen im Vertrauen auf den Herrn, der das Wort seiner Gnade bezeugte und ließ Zeichen und Wunder geschehen durch ihre Hände.“ (14,3)
Mehrmals sind es mächtige Taten, die Menschen dazu bewegen, der Lehre des Apostels zu glauben (Sergius Paulus in Apg 13,7-12; der Kerkermeister von Philippi, Apg 16).
Den Unglauben der Juden führt Lukas zwar einerseits auf ihr neidisches und verächtliches Denken zurück, dieses wiederum aber auf Prophezeiungen Gottes, in denen Gott selbst aktiv den Glauben verschließt (Hab 1,5 in Apg 13,41: „Denn ich tue ein Werk zu euren Zeiten, dass ihr nicht glauben werdet, wenn es euch jemand erzählt“; Jes 6,9f. in Apg 28,27: Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt….“)
Der Glaube der Heiden wiederum verdankt sich dem Ratschluss Gottes: „Alle wurden gläubig, die zum ewigen Leben bestimmt waren.“ Lukas lässt Paulus berichten, wie Gott ihm zusagt: „Ich will dich erretten von deinem Volk und von den Heiden, zu denen ich dich sende, um ihnen die Augen aufzutun, daß sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht“ (Apg 26,17-18)
Auch Lukas hebt also wie Paulus die Aktivität Gottes bei der Bekehrung der Menschen hervor. Immer wieder erzählt er vom aktiven Wirken des Heiligen Geistes.
Die Aktivität des Menschen im Glauben betont Lukas aber auch: Der Kerkermeister von Philippi fragte: „Was muß ich tun, daß ich gerettet werde? Sie sprachen: Glauben an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig.“ Dann aber seine Reaktion: „er freute sich mit seinem ganzen Hause, daß er zum Glauben an Gott gekommen war“. Die Freude ist Reaktion auf die Erfahrung der Gnade Gottes. In Apg 17,4 berichtet Lukas: „Einige von ihnen ließen sich überzeugen.“ Von Juden in Beröa heißt es: „Diese aber waren freundlicher als die in Thessalonich; sie nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift, ob sich´s so verhielte. So glaubten nun viele von ihnen…“(Apg 17,11-12)
Das der Glaube freie Entscheidung des Menschen sei, davon ist aber auch bei Lukas nichts zu lesen. Lukas ist wie Paulus davon überzeugt: „So breitete sich das Wort aus durch die Kraft des Herrn und wurde mächtig“ (19,20).
Das Evangelium ermöglicht mir ein Losgelöstsein von mir selbst, auch bezüglich der Frage, wie weit ich für meinen Glauben selbst verantwortlich bin. Das Evangelium stimmt uns in eine Haltung der Dankbarkeit und Freude ein, dass Gott befreiend an uns wirkt.

Sonntag, 14. März 2010

Eine schöne Schöpfung

Arbeitsauftrag in der Schule: den Text von 1. Mose 1 möglichst wörtlich in Zeichnungen umsetzten, die veranschaulichen, was der Text beschreibt. Nicht nur recht genau, sondern auch sehr ansprechend haben das Isabel und Vicky (12. Jahrgangstufe) umgesetzt. Eine Einladung, den Schöpfungebericht meditativ zu lesen und wahrzunehmen, wie Gott aus dem finsteren Chaos heraus eine geschützte, geschmückte und mit Leben bevölkerte Welt geschaffen hat.



Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. 4 Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis 5 und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.
6 Und Gott sprach: Es werde eine Feste zwischen den Wassern, die da scheide zwischen den Wassern. 7 Da machte Gott die Feste und schied das Wasser unter der Feste von dem Wasser über der Feste. Und es geschah so. 8 Und Gott nannte die Feste Himmel. Da ward aus Abend und Morgen der zweite Tag.
9 Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Orte, dass man das Trockene sehe. Und es geschah so. 10 Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, dass es gut war. 11 Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringe, und fruchtbare Bäume auf Erden, die ein jeder nach seiner Art Früchte tragen, in denen ihr Same ist. Und es geschah so. 12 Und die Erde ließ aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringt, ein jedes nach seiner Art, und Bäume, die da Früchte tragen, in denen ihr Same ist, ein jeder nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war. 13 Da ward aus Abend und Morgen der dritte Tag.
14 Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre 15 und seien Lichter an der Feste des Himmels, dass sie scheinen auf die Erde. Und es geschah so. 16 Und Gott machte zwei große Lichter: ein großes Licht, das den Tag regiere, und ein kleines Licht, das die Nacht regiere, dazu auch die Sterne. 17 Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, dass sie schienen auf die Erde 18 und den Tag und die Nacht regierten und schieden Licht und Finsternis. Und Gott sah, dass es gut war. 19 Da ward aus Abend und Morgen der vierte Tag.
20 Und Gott sprach: Es wimmle das Wasser von lebendigem Getier, und Vögel sollen fliegen auf Erden unter der Feste des Himmels. 21 Und Gott schuf große Walfische und alles Getier, das da lebt und webt, davon das Wasser wimmelt, ein jedes nach seiner Art, und alle gefiederten Vögel, einen jeden nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war. 22 Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet das Wasser im Meer, und die Vögel sollen sich mehren auf Erden. 23 Da ward aus Abend und Morgen der fünfte Tag.
24 Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor lebendiges Getier, ein jedes nach seiner Art: Vieh, Gewürm und Tiere des Feldes, ein jedes nach seiner Art. Und es geschah so. 25 Und Gott machte die Tiere des Feldes, ein jedes nach seiner Art, und das Vieh nach seiner Art und alles Gewürm des Erdbodens nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war. 26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. 27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. 28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht. 29 Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise. 30 Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so. 31 Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag. (Lutherbibel)

Donnerstag, 11. März 2010

Das Kleine sehen



Das Kleine
nicht übersehen
sich kümmern
achtsam sein
sich hineinversetzen
sich daran freuen

Sonntag, 7. März 2010

Zusagen des Evangeliums

Im Evangelium begegnen wir zu allererst und zentral dem Gott der Liebe. Gott kam uns in Jesus Christus ganz nah, um uns, die wir von ihm und untereinander entfremdet sind, wieder in seine Gemeinschaft zurückzuführen. Denn wir Menschen sind Gottes große Liebe. Alles ist für uns geschehen. Er erfüllt damit das tiefste Sehnen aller Menschen: mit Gott verbunden zu sein. Das ist so einfach, weil seine Geschichte unsere Geschichte geworden ist: Wir haben an allem Anteil, was sein Eigen ist. Wir dürfen, mit ihm verbunden, Folgendes uns und allen Menschen zusprechen:

In Jesus Christus bist du ein Kind Gottes und damit in die Gemeinschaft der göttlichen Liebe aufgenommen. Diese Bestimmung ist unwiderruflich – auch wenn du zweifelst oder am Leben verzagst.
In Jesus Christus bist du mit dem Geist des Lebens, mit dem Geist der Liebe verbunden. Aus dieser Quelle trinkst du und aus dieser Quelle schöpfst du für andere.
In Jesus Christus bist du hineingenommen in seinen Leib, in die Gemeinde. Menschen sind dir als Schwestern und Brüder zu Seite gestellt, die dich begleiten und an denen du dich bewährst im Geben und Vergeben.
In Jesus Christus bist du frei von quälenden Ansprüchen, Gewissensstimmen oder Schamgefühlen: Dein Ich wird stark, weil es aus dem unbedingten Ja der Gnade Gottes lebt.
In Jesus Christus bist du frei von Maßstäben, nach denen du andere oder andere dich beurteilen. Du kannst sie anpassen und dich und andere aus der Perspektive der Liebe Gottes sehen.
In Jesus Christus bist du frei von allen menschlichen Autoritäten, die dich einschränken wollen oder unbedingten Gehorsam fordern, weil du im Leben und Sterben nur einer Autorität wirklich gehorchst, deinem Bruder und Herrn Jesus Christus.
In Jesus Christus bist du zu einem Leben für andere und mit anderen berufen; er schenkt Dir Deine besondere Berufung, die nur du und niemand anderes leben kann.
In Jesus Christus bist du bereit, zu leiden und zu sterben. Das Leben hier kann schmerzvoller, beengter werden und irgendwann wie ein Rinnsal im Sand versickern. Dein Leben in Christus bleibt heil und ganz.

Wir entdecken im Evangelium, dass sich Gott in Christus als der heilschaffende, treue und unter allen Umständen an uns festhaltende Gott offenbart hat. Das Evangelium schenkt darum Freude und ichstärkenden Lebensmut.

Dienstag, 2. März 2010

Bob Dylan singt Woody Guthrie

Do Re Mi from dagb on Vimeo.



Bob Dylan, begleitet von den großen Künstlern Ry Cooder und Van Dyke Parks, spielt einen Song von Woody Guthrie, der das Schicksal von Wanderarbeitern beschreibt, die in den 40er Jahren ihr Glück in Kalifornien suchten. Sehens- und hörenswert. Für mich hat diese beschwingte Musik eine ungemeine Lebendigkeit und Lebensfreude.