Gute Religion spricht vom Frieden Gottes – die ambivalenten Seiten der Götter und des einen Gottes sind eindeutig geworden. Gott zeigte seinem Volk Israel im Alten Testament zwei Seiten: auf der einen Seite Liebe und Treue, auf der anderen Seite aber auch seinen Zorn, seine Strafgerichte, seine Enttäuschung über das Böse und Ungerechte, was trotz Bundesschluß geschah. Und es ist nicht immer ganz klar, welche Seite in Gott stärker ist. Letztlich ringt sich aber die Treue Gottes durch, sie ist stärker als der Zorn. Gott bleibt seinem Volk treu und will es zum Frieden führen.
Der christliche Glaube erzählt, dass sich Gott in der Menschwerdung des Sohnes, in dessen Hingabe, nicht nur seinem Volk, sondern allen Völkern, allen Menschen, versöhnend und friedvoll zugewendet hat. Das ist die große Gabe Gottes an uns. Seine Liebe ist auch für Nichtjuden stärker als sein Zorn. Er will ein Gott sein, der allen Menschen Frieden schenkt. Nicht der Zorn ist die Regel und die Liebe die Ausnahme, sondern umgekehrt. Gott hat sich auf seine Liebe festgelegt, der Zorn ist zu seinem Spielbein geworden. (Eine gute Religion ist aber keine „flache Religion“ mit einem rein gütigen Schöpfergott, der keinem etwas zu leide will).
Im Glauben binden sich Christen an die Jesus-Christus-Geschichte. Sich vertrauensvoll Jesus anzuvertrauen, Teil seiner Geschichte zu werden, ist auch Teil der Guten Religion. Sie bringt uns Gott ganz nah, verbindet uns mit dem Gott des Friedens (2 Kor 5,14-21, Röm 5,1, Epheser 2,14-20): „Der Gott des Friedens sei mit euch allen.“ (Röm 15,33; vgl. auch 2 Kor 13,11; Phil 4,9; 1 Thess 5,23).
Der Frieden Gottes macht Christen zu Friedensstiftern (Röm 12,18; 1 Thess 5,13).
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