Der aktuelle Film über Albert Schweitzer (1875-1965) hat mich dazu motiviert, endlich einmal mehr von ihm und über ihn zu lesen. In der Universitätsbibliothek habe ich Einiges ausleihen können und seit gestern darin geschmökert. Sehr anrührend ist sein Selbstzeugnis "Aus meiner Kindheit und Jugendzeit" (1924), sehr aufschlussreich die wissenschaftliche "Selbstdarstellung" aus dem Jahr 1929.
Seine Kindheits- und Jugenderinnerungen schließt er mit den Worten:
"In dieser Zeit, wo Gewalttätigkeit in Lüge gekleidet so unheimlich wie noch nie auf dem Throne der Welt sitzt, bleibe ich dennoch überzeugt, daß Wahrheit, Liebe, Friedfertigkeit, Sanftmut und Gütigkeit die Gewalt sind, die über aller Gewalt ist. Ihnen wird die Welt gehören, wenn nur genug Menschen die Gedanken der Liebe, der Wahrheit, der Friedfertigkeit und der Sanftmut rein und stark und stetig genug denken und leben. - Die Gütigkeit...wirkt einfach und stetig. Sie erzeugt keine Spannungen, die sie beeinträchtigen. Bestehende Spannungen entspannt sie, Mißtrauen und Mißverständnisse bringt sie zur Verflüchtigung, sie verstärkt sich selber, indem sie Gütigkeit hervorruft. Darum ist sie die zweckmäßigste und intensivste Kraft. - Eine unermeßlich tiefe Wahrheit liegt in dem phantastischen Wort Jesu: 'Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen'."
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