Mit Hilfe der Website "Perlentaucher" kann man sich täglich einen Überblick über die Artikel verschaffen, die auf den Kulturseiten der überregionalen Tageszeitungen erscheinen. Dabei habe ich schon viele wertvolle Texte - auch für meinen Unterricht - gefunden.
Heute sind mir zwei Artikel aufgefallen. Ein Text des Soziologen Ulrich Beck in der FR, der auf die erschreckende Diskrepanz zwischen Arm und Reich in unserer Weltgesellschaft aufmerksam macht und dies als eine Ungerechtigkeit bewusst macht, ja als Unrecht, das noch viel zu sehr einfach hingenommen wird.
Vor einigen Wochen ist der polnische Philosoph Leszek Kolakowski gestorben. In der "Welt" ist eines der letzten Interviews mit ihm abgedruckt. Kolakowski hat, zunächst Kommunist, bald entdeckt, dass nur ein deutlicher Gottesbezug nicht nur den Einzelnen sondern auch Gesellschaften "retten" kann. Der Glaube schenkt ein Bewusstsein der eigenen Begrenzheit. Er relativiert innerweltliche Heilshoffnungen, z.B. das Setzen ganz auf die Vernunft, auf den Fortschritt, auf Technologie, oder ganz auf Reichtum. "Die Religion entstammt einer anderen Dimension, die uns befähigt, Scheitern, Leiden und Tod zu verkraften." Kolakowski war kein Theologe, aber ein christlicher Philosoph, der unzählige anregende Gedanken hinterlassen hat.
Sonntag, 6. September 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen