Zunächst ein Beispiel für die Verdeutlichung der Faszination des Reiches für Jesus, die freudige Überraschung auslöst:
„Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker. Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, und als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.“ (Mt, 13,44-45)
Der Schatz und die Perle sind Bilder für einen zufälligen, ungeheuren Gewinn, mit dem nicht zu rechnen war. Sie sind das, wovon man nicht zu träumen wagte. Schatz und Perle strahlen Faszination und Schönheit aus, lösen spontan, aber auch nachhaltig Freude aus. Beide ziehen völlig in den Bann und bestimmen ab da an alle weiteren Verhaltensweisen, die aus der Sicht einen uninformierten Beobachters zunächst völlig unvernünftig erscheinen: Warum sollte man alles, was man hat, verkaufen? Alles andere aber verliert für den Finder aufgrund der wertvollen Attraktivität des Fundes an Bedeutung (vgl Phil 3,6-9). Das Reich Gottes ist für Jesus eine Erfahrung, zu der man nicht aufgrund von Druck oder Drohung hingezwungen, sondern zu dem man vielmehr aufgrund einer innewohnenden Attraktivität hingezogen wird und dann alles auf eine Karte setzt.
Jesus löst mit seinen Gleichnissen in sehr kreativer Weise unterschiedliche Fragen in Bezug auf seine Verkündigung des Reiches Gottes. Zu diesen gehören: Wie kann ich die einzigartige Faszination, den hohen Wert des Himmelreiches verdeutlichen (Der Schatz im Acker, Die wertvolle Perle)? Wie kann ich dazu motivieren, sich auf das herannahende Gottesreich kompromisslos einzulassen (Der ungerechte Richter)? Wie erkläre ich die freudige Zuwendung des himmlischen Vaters zu den Sündern (Der Vater und seine zwei Söhne, Das verlorene Schaf, Der verlorene Groschen, Der barmherzige Samariter)? Wie kann ich meine Zuversicht, dass diese Reich wirklich ist und sich verwirklichen wird, verdeutlichen (Gleichnis vom Sämann, Vom Senfkorn, Vom Sauereig, Von der selbstwachsenden Saat)? Wie lässt sich mit Hilfe von Vorgängen des alltäglichen Lebens die außeralltägliche Art und Weise veranschaulichen, in der das Reich Gottes Menschen in Anspruch nehmen will (Arbeiter im Weinberg)?
Was geschieht, wenn Jesus solche Geschichten erzählt? Stellt Jesus mit ihnen die Nähe Gottes und seines Reiches her? Wird das Reich Gottes in ihnen Gegenwart? Oder haben diese Dichtungen Erschließungscharakter? Festzuhalten ist, dass in den Gleichnissen die dem Reich Gottes innewohnende Wirklichkeit sprachlich und bildlich präsent wird und dadurch in die Nähe des Alltag rückt, wobei dieser gleichzeitig neu und anders wahrgenommen wird. In den Gleichnissen wirkt Jesus provokativ, überraschend auf die alltägliche Wirklichkeitswahrnehmung seiner Hörerinnen und Hörer ein. Gängige Erwartungen werden enttäuscht und an deren Stelle neue Wahrnehmungsstrukturen gesetzt, die quer zum „gesunden Menschenverstand“ stehen. Gleichnisse können daher als Bilder verstanden werden, die die Strukturen der Herrschaft Gottes erschließen. Sie lassen Neues, Ungewohntes sehen und im Gleichnis präsent werden. Das Gleichnis packt einen und zieht einen ins Himmelreich hinein. Wer zustimmt, ist „drinnen“, hat Anteil an der Nähe Gottes, weil er verstanden hat.
Freitag, 5. Februar 2010
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Alles gut und schön doch wie erkläre ich jetzt ein gleichnis?
AntwortenLöschenUnsere Lieblingslehrerin hat uns aufgegeben ein Gleichnis zu erklären!
Ich kapier nicht wie ich es erklären soll!
Ein Gleichnis ist, wenn es welche gibt die mit anderen vergleicht werden? Beispiel: Das Gleichnis von der Perle! da wird der ackerdings bums mit dem millionär oda so vergleicht!? und beim festmahl wo die krüppigen, blinden... kommen sollten is ja vergleicht von den reichen und den armen?! so richtig? wenn ja dann bitte Sagen bis zum 22.09.2010 ! Ich brauch das dann für HA !
Also der Vergleich hier ist nicht der ackerdings bums mit dem Millionär sonder die Perle ist so kostbar wie das Himmelreich und es lohnt sich dafür alles auf eine Karte zu tun. Das heißt, dass man sein eigenes Leben überdenken soll und überprüfen soll, ob Gott wirklich darin vorkommt und ob ich überhaupt bereit bin irgendetwas von meinen Gewohnheiten oder meinen Vorlieben herzugeben, damit ich Gemeinschaft mit Gott haben kann. Es ist wichtig zu überdenken, ob es gut ist bei Dingen die menschenverachtend sind mitzumachen,z.B. andere mobben. Dir fallen bestimmt noch Beispiele ein, denn eigentlich weiß jeder was richtig ist oder was falsch oder? Gott möchte Gemeinschaft mit uns, was wollen wir dafür opfer?
Löschenehhm, des stimmt so in der art wie dus beschrieben hast. aber jetzt is eh zu spät
AntwortenLöschendsasds
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