Freundschaft ist eine wichtige Dimension menschlicher Beziehungsfähigkeit. Ich habe dieses Jahr wieder erleben dürfen, was dieses Geschenk bedeutet und bin zutiefst dankbar für diejenigen Menschen, die mir Freundschaft schenken.
Viel ist schon über Freundschaft geschrieben worden, ich möchte drei Punkte nennen, die mir zu guten, stabilen Freundschaften sofort einfallen:
1. Freundschaft ist geprägt von Offenheit, vom Sich-Anvertrauen, dass man davon erzählt, was einen innerlich beschäftigt, sowohl die Glückserfahrungen, aber auch das, was einen belastet, und auch diejenigen Themen, die man guten Bekannten nicht anvertrauen würde.
2. Freunde/Freundinnen schenken sich Wertschätzung. Sie ermutigen einander. Freunde sehen im anderen vielleicht sogar mehr, als er/sie in sich selber sieht, aber nicht weniger. Sie werten den Freund innerlich nie ab. Sie verstehen ihn.
3. Freundschaften vertragen Unterbrechungen. Sie sind nicht so intensiv wie eine Partnerschaft, von der man stärker eine "Komplettzugänglichkeit des anderen" (P. Fuchs) erwartet und daher auch stärker enttäuscht werden kann. Freundschaften sind unterbrechungsverträglich. Die Frequenz der Begegnungen kann recht hoch, kann aber auch niedrig sein - der Qualität der Offenheit und Wertschätzung tut das keinen Abbruch.
Freunde erwarten nicht alles von einem Freund, sondern können ihre Freundschaftserwartungen auf mehrere Freunde verteilen.
"Freundschaft mit Gott" - "Freundschaft von Gott": Ich denke, es ist ein Versuch wert, die Erfahrung von Freundschaft auch in Bezug zu Gott einmal durchzuspielen. Immerhin sagt Jesus: "Euch habe ich Freunde genannt, weil ich euch alles kundgetan habe, was ich von meinem Vater gehört habe." (Johannes-Evangelium 15,15). In jedem Fall ist Freundschaft eine Lebensqualität, die von Jesus stark gewürdigt wird und damit in den inneren Bereich christlicher Spiritualität fällt.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen