Freude und Trauer, Stolz und Scham - Höhen und Tiefen der deutschen Geschichte an 9. Novembern
9. November 1848: Robert Blum, Paulskirchenteilnehmer, Republikaner, Kämpfer für ein freiheitliches und einheitliches Deutschland, wird in Wien knapp 41-jährig hingerichtet (die Aufhebung des unrechtmäßigen Todesurteils erreicht das Hinrichtungskommando nicht mehr). Er hinterlässt einen wunderbaren Abschiedsbrief an seine Frau.
9. November 1918: Kaiser Wilhelm II. tritt zurück, Philipp Scheidemann ruft die Republik aus, Stunden später ruft Karl Liebknecht die sozialistische Republik aus. Deutschland schlittert in eine leider ungeliebte Republik hinein...
9. November 1923: Krisenjahr der Republik, Inflation...Der Hitler-Ludendorff-Putsch wird niedergeschlagen, aber der Rechtsextremismus wird in der Folge nicht entschieden bekämpft.
9. November 1938: Reichspogromnacht - in der Nacht vom 9. auf den 10. November werden auf Befehl der nationalsozialistischen Führung die meisten deutschen Synagogen in Brand gesteckt, tausende von jüdischen Geschäften und Warenhäusern geplündert, ca. 40 000 deutsche Juden werden verhaftet, misshandelt und in Konzentrationslager verschleppt. Die Entwürdigungen z.B. in der Jahrhunderthalle Frankfurt als "Sammelstelle" nach den Verhaftungen sind brutal und sadistisch.
9. November 1989: Die Mauer ist offen. Die immer kräftiger und mutiger werdende Freiheitssehnsucht eines Großteils der DDR-Bevölkerung findet Erfüllung. Die anwachsende Protestwelle führte vom Slogan "Wir sind das Volk" (9.10. Montagsdemo in Leipzig mit 70 000 Demonstranten, von denen viele vorher Gottesdienste besucht hatten, die die Gewaltlosigkeit Jesu vor Augen malten) zur Feststellung "Wir sind ein Volk" und damit zur wiedergewonnen Einheit Deutschlands in Freiheit.
Montag, 9. November 2009
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