Montag, 19. Oktober 2009

Robbie Williams alias Kohelet

Auszug aus einem Interview von SPEX mit Robbie Williams (Spex 323, 11/2009, S. 58)
Sie sind mehr oder weniger berühmt, seit Sie 16 Jahre alt wurden.
"Stimmt. Seit meinem 16. Lebensjahr und dem schlagartigen Erfolg mit Take That kenne ich die Welt nicht anders als aus der Perspektive des Erfolgs. Die Schattenseite dieses Zustands ist leicht beschrieben: Ich beginne mich sehr, sehr schnell zu langweilen. Kaum etwas kann mich über einen längeren Zeitraum beeindrucken oder begeistern. Ich brauche also stets neue Thrills. Eine neue Platte herausbringen, kann für einen Moment ein solcher Thrill sein. Eine Platte, und alles, was damit zusammenhängt: die Maschinerie, der Wahnsinn, die Arbeit, das Reisen, das Nie-irgendwo-Ankommen. Aber ich sage Ihnen. In einer Woche werde ich mich bereits wieder langweilen. Und dann fängt das große Grübeln wieder an."

Kohelet 2, 4-11
"Ich unternahm große Werke: Ich baute mir Häuser, ich pflanzte mir Weinberge. Ich machte mir Gärten und Parks und pflanzte darin die unterschiedlichsten Fruchtbäume. Ich machte mir Wasserteiche, um daraus den aufsprießenden Wald von Bäumen zu bewässern. Ich kaufte Knechte und Mägde und hatte im Haus geborene Sklaven. Auch hatte ich größeren Besitz an Rindern und Schafen als alle, die vor mir in Jerusalem waren. Ich sammelte mir auch Silber und Gold und Schätze von Königen und Ländern. Ich beschaffte mir Sänger und Sängerinnen und die Vergnügungen der Menschenkinder: Frau und Frauen. Und ich wurde größer und reicher als alle, die vor mir in Jerusalem waren. Dazu verblieb mir meine Weisheit. Und alles, was meine Augen begehrten, entzog ich ihnen nicht. Ich versagte meinem Herzen keine Freude, denn mein Herz hatte Freude von all meiner Mühe, und das war mein Teil von all meiner Mühe. Und ich wandte mich hin zu all meinen Werken, die meine Hände gemacht, und zu der Mühe, mit der ich mich abgemüht hatte. Und siehe, das alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. Also gibt es keinen Gewinn unter der Sonne."

2 Kommentare:

  1. Was für ein trauriges Leben! Immer auf der Suche nach mehr, nach Schnellerem, Aufregenderem... Nie ankommen, immer fort wollen...
    Die Parallele ist erstaunlich! Tja, unsere alte Bibel ist halt mega-aktuell.

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  2. Mich hat die Parallele auch verblüfft! Das Interview ist überhaupt sehr offen; R.Williams spricht ganz unverblümt über seine Situation.

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